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MIR IST ALLES ZU VIEL

Krisen können mit Hilfe überstanden werden

Vielleicht erlebst du gerade schwierige Zeiten, fühlst dich überfordert, verzweifelt oder hoffnungslos. Damit bist du nicht allein. Es ist gut, wenn du deine Sorgen und Gedanken ernst nimmst und dich damit an jemanden wendest. Suche nach einer Person, der du dich anvertrauen kannst. Wir möchten dir helfen, die Unterstützung zu finden, die du im Moment brauchst.

Du bist in akuter Gefahr

Wenn du konkrete Suizidgedanken hast, über Methoden nach-denkst, wie du dich töten kannst oder vielleicht schon kurz davor bist, einen Suizidplan in die Tat umzusetzen, dann bist du in akuter Gefahr. Hier gilt es, keine Zeit zu verlieren. Wichtig ist jetzt, dir schnell Hilfe zu suchen und nicht allein zu bleiben.

Denk daran: es gibt Unterstützung, Anlaufstellen und Personen, die für dich da sind. Unter dem „Soforthilfe“- Button bekommst du Kontakte zu Beratung und schneller Hilfe, die 24h täglich verfügbar ist.

Du suchst Hilfe

Wenn du merkst, dass dich das Leben zunehmend belastet, sich sinnlos anfühlt, oder du Gedanken entwickelst, nicht mehr leben zu wollen, ist es ratsam dir Hilfe zu suchen.  Vielleicht hast du auch ein konkretes Anliegen, zu dem du Rat suchst. Da sich lebensüberdrüssige Gedanken verschlimmern können, ist es wichtig solche Gedanken ernst zu nehmen und nach einem Hilfsangebot zu suchen, das zu dir passt. Im Info-Portal haben wir Angebote in ganz Sachsen zusammengestellt, die dir Unterstützung bieten können.

Von Telefonseelsorge über Psychotherapie bis hin zum Akutkrankenhaus – mithilfe der Filter kannst du nach einem passenden Angebot suchen. Denk daran: Du musst mit deinen Sorgen nicht allein bleiben. Ein Gespräch kann dich entlasten und für dich hilfreich sein. 

Was ist eine Krise?

Manchmal wird alles zu viel. Eine Krise ist ein psychischer Ausnahmezustand in dem ein Mensch durch  Belastungen überfordert ist und nicht mehr weiter weiß. Das kann jede Person im Leben mal betreffen, du bist damit nicht allein.  Menschen in einer Krise fühlen sich häufig verzweifelt, hilflos und sehen keinen Ausweg für ihre Situation. Es kann auch passieren, dass während einer Krise Suizidgedanken auftauchen. Diese Gedanken sind ein Zeichen großer seelischer Not und sollten daher immer ernst genommen werden. Mit der richtigen Unterstützung kann eine Krise jedoch überwunden werden.  Bleib damit also nicht allein und such dir Hilfe. Schon ein offenes Ohr kann enorm entlasten.

Typische Gedanken und Gefühle in einer Krise

  • „Ich glaube, es wird nie besser werden.“
    • Gefühl von Hoffnungslosigkeit oder Ausweg-losigkeit. Menschen in einer Krise können sich  häufig nicht mehr vorstellen, dass Dinge sich auch wieder zum Positiven verändern können.
  • „Die Anderen sind ohne mich besser dran.“
    • Das Gefühl, eine Last zu sein. Manche Menschen empfinden sich während einer Krise als Belastung für Andere wie Familie, Freund*innen, oder Bekannte.
  • „Ich bin verzweifelt.“
    • Die Situation oder die eigenen Gefühle erscheinen so überfordernd oder überwältigend, dass sie kaum  ausgehalten werden können.
  • „Ich fühle mich einsam.“
    • Menschen in Krisen fühlen sich oft allein mit ihrem Problem und befürchten, dass andere Menschen sie nicht verstehen können.
  • „Ich schaffe das alles nicht mehr.“
    • Das Leben fühlt sich anstrengend an. In einer Krise haben Betroffene häufig das Gefühl, keine Kraft mehr zu haben, um weiterzumachen.
  • „Ich möchte nicht mehr leben.“
    • Bei großer seelischer Not, kann das Gefühl aufkommen, das Leben sei nicht mehr lebenswert. Suizidgedanken, -Absichten oder Pläne können daraus folgen. Nimm diese Gedanken ernst und such dir Hilfe!

Krisen können überwunden werden

Manchmal sieht man das Leben in einer Krise durch eine dunkle Brille oder denkt nur noch an Katastrophen. Das Erleben in einer Krise ist daher sehr belastend und kann Menschen zu Handlungen führen, die ihnen selbst oder anderen schaden. Die gute Nachricht lautet aber: diese Gefühle und Gedanken können sich so schnell verändern, wie sie gekommen sind. Mit Unterstützung durch andere ist es möglich, dir neue Perspektiven zu eröffnen und einen Plan zu entwickeln, wie du weiterleben kannst.

Mit Unterstützung ist es möglich, dass du dein Problem bewältigst. Auch belastende Gefühle können vergehen und damit den Blick für die Zukunft öffnen.

Was kann ich selbst in schwierigen Zeiten für mich tun

Auch in schweren Zeiten oder Krisen gibt es ein paar Dinge, die du selbst für dich tun kannst. Wir haben einige Strategien gesammelt, die andere Menschen in Krisen hilfreich finden. Nicht jeder Vorschlag passt zu jedem Menschen. Doch vielleicht findest du etwas, was du ausprobieren möchtest und das dir helfen kann.

So sorgst du für deine Sicherheit

Vorbereitung kann Leben retten. Für besonders kritische Situationen ist es ratsam, sich in einem ruhigen Moment schon im Voraus Strategien und Anlaufstellen zu überlegen, mit denen man einer Krise begegnen will. Wir stellen dir dazu einen Sicherheitsplan zu Verfügung, den du dir hier direkt herunterladen kannst. Fülle ihn zu einem ruhigen Zeiptunkt aus – am besten gemeinsam mit einer Vertrauensperson. Drucke ihn dir aus oder speichere ihn auf deinem Handy, sodass du ihn schnell parat hast.

So legst du deinen Sicherheitsplan an

Hier haben wir dir eine Ausfüllhilfe für so einen Plan bereit gestellt. Der Sicherheitsplan beinhaltet 6 Schritte und kann mit deinen Ideen gefüllt werden. Du kannst Dir die Ausfüllhilfe auch herunterladen.

1. Warnzeichen finden

Notiere dir hier, was dir in einer kritischen Situation durch den Kopf geht, du fühlst oder tust – und an welchen Anzeichen du erkennst, dass du in einer Krise steckst. Diese Zeichen sind dein Hinweis, aktiv zu werden und den Sicherheitsplan anzuwenden.

Bsp.: „Ich fühle mich hoffnungslos“; „Ich breche den Kontakt zu meinen Freund*innen ab“; „Ich trinke mehr Alkohol“; „Mein Nacken verspannt sich und ich bekomme Kopfschmerzen“; „Mir ist alles zu viel“; „Ich habe Suizidgedanken“

2. Mich ablenken

Notiere dir Strategien, die du anwenden kannst, um dich abzulenken. Das sollten Dinge sein, die du auch allein tun kannst und die deine volle Aufmerksamkeit fordern.

Bsp: Warm oder kalt duschen, Sport machen oder Bewegung, die mich fordert (z. B. Liegestütze, Burpees), Videogames spielen, laut Musik hören, Malen oder Zeichnen

3. Mich beruhigen

Sammle hier Orte, Aktivitäten oder Personen, die für dich angenehm und sicher sind und die du aufsuchen kannst. Du musst nicht darüber reden, dass es dir schlecht geht. Du kannst aber probieren, ob es dir hilft, zu reden.

Bsp.: in den Park gehen, einen Tee trinken, mich mit meiner Freundin Laura/ meinem Freund Basti treffen, ins Café gehen, ein Museum besuchen, beruhigende Musik hören

4. Unterstützung finden

Schreibe dir hier Namen und Telefonnummern von Personen auf, denen du dich im Ernstfall anvertrauen kannst. Besprich mit der Person am besten vorab, dass du sie im Notfall anrufen möchtest und sag ihr, was sie dann für dich tun kann, um dir zu helfen, oder ob sie dir einfach nur zuhören soll.

Bsp.: Freund:in, Partner:in, Familienmitglied, Vertraute:r/ Bekannte*r, Lehrkraft

5. Professionelle Hilfe suchen

Notiere dir hier professionelle Hilfsangebote (Namen Telefonnummern, Adressen), die du im Fall einer Krise kontaktieren möchtest. Es ist sinnvoll, sich aufzuschreiben, zu welchen Zeiten die Hilfsangebote erreichbar sind.

Bsp.: Krisendienst, behandelnde:r Psychotherapeut*in, Akutkrankenhaus, Nummer gegen Kummer, sozialpsychiatrischer/gemeindepsychiatrischer Dienst

6. Mich in Sicherheit bringen

Im Fall einer ernsten Krise ist es wichtig, Mittel, mit denen du dich verletzen könntest zu entfernen und dich an einen Ort zu begeben, an dem du in Sicherheit bist. Du kannst dir dabei von einer Vertrauensperson helfen lassen.

Bsp.: „Ich sorge für eine sichere Umgebung und entferne alles, mit dem ich mich verletzen könnte“

Im Notfall jederzeit erreichbar

Wenn alles andere nicht geholfen hat, dann trau dich den Rettungswagen zu rufen, um dich selbst zu schützen. Der Rettungsdienst ist jederzeit und rund um die Uhr unter 112 erreichbar und für psychische Notfälle genauso zuständig wie für körperliche Verletzungen. Wenn es zu schwierig ist den Anruf selbst zu tätigen, kannst du auch jemanden in deinem Umfeld bitten, für dich anzurufen. Auch die Telefonseelsorge kann rund um die Uhr erreicht werden und dich beraten. Angaben zu Akutkrankenhäusern in deiner Nähe findest du auch in unserem Info-Portal.

Manchmal braucht es nur eine einzige Frage, um aus einer verfahrenen Situation heraus zu finden. Wir von HEYLiFE unterstützen dich gern darin, Hilfe zu finden und nach vorn zu schauen.

Hilfe annehmen
– so gehst du’s an

Hilfe annehmen ist menschlich. Genauso menschlich ist es, sich dabei manchmal selbst im Weg zu stehen. Es kann eine Herausforderung sein, Hilfe zu suchen und anzunehmen, gerade wenn man psychisch belastet ist. Wir haben dir typische Schwierigkeiten und hilfreiche Gedanken und Strategien zusammengestellt, mit denen du diesem häufigen Problem begegnen kannst.

  • Hilfe annehmen – gedankliche Hürden
    • Die Sorge, andere zu belasten
    • Schamgefühle
    • Die Befürchtung, nicht ernst genommen zu werden
    • Der Gedanke: „Mir kann sowieso keiner helfen“
    • Der Gedanke „Ich muss das allein schaffen“
    • Schlechte Erfahrungen mit Hilfsversuchen
    • Die Sorge, sofort in die Psychiatrie zu müssen
  • Diese Gedanken können dir helfen, dich mitzuteilen
    • Du musst das nicht allein schaffen. Jeder Mensch kann einmal Hilfe gebrauchen.
    • Nur, wenn du jemanden davon erzählst, wie es dir geht, gibt es die Chance, verstanden zu werden.
    • Suizidgedanken können jeden Menschen betreffen, es ist nichts, wofür man sich schämen muss.
    • Es gibt viele verschiedene Hilfsangebote und bestimmt passt eines zu dir.
    • Nicht jeder Mensch muss gleich in die Psychiatrie, es gibt auch viel Unterstützung außerhalb des Krankenhauses.
  • So gehst du’s an
    • Such dir eine Vertrauensperson, mit der du dich wohlfühlst.
    • Wähle eine Umgebung und einen Zeitpunkt, mit dem du dich wohlfühlst (z.B. Spaziergang, Einladung zum Tee trinken, ein längeres Telefonat)
    • Plane Zeit zum Reden ein
    • Überlege dir schon vorher, wie du deine Situation ansprichst, z.B. „Die letzte Zeit war ziemlich schwierig für mich“, „Mir geht es schlecht“, „Ich möchte nicht mehr leben“
    • Wenn du beim ersten Versuch keinen Erfolg hast, gib nicht auf, sondern such weiter. Es gibt gute Chancen, dass jemand anderes dich versteht.